Turbinen-Tanker „Olympic Cloud“

Bau-Nr.1270

  Stapellauf am 25. März 1953


"Olympic Cloud"
"Olympic Cloud"

 

 Um 10.15 Uhr öffnete der Werkschutz die Tore der AG „Weser“ für die ca. 12.000 Besucher der Schiffstaufe, ein Rekordbesuch. Auf der Taufkanzel vor dem Helgen 4 waren anwesend der Direktor Schliephake, der griechische Reeder Onassis, Bürgermeister Wilhelm Kaisen sowie der Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard und seine Gattin Luise, die das Schiff taufen sollte.

  Die „Olympic Cloud“ der erste Neubau nach Kriegsende auf ausländische Rechnung wurde im August 1952 auf Kiel gelegt. Sieben Monate hatte das Schiff auf dem Helgen bis zum Stapellauf gelegen. Durch Materialmangel kam es zu Verzögerungen und Teilweise zum Baustillstand.

 

Die Olympic Cloud kurz vorm Stapellauf
Die Olympic Cloud kurz vorm Stapellauf

  Luise Erhard wünschte der Besatzung und dem Schiff „allzeit glückhafte Fahrt“. Die Sektflasche zerplatzte schäumend am Bug, das Schiff rührte sich aber nicht von der Stelle. Der Täufling zögerte, trotz 2000kg Stapellauf-Fett und Paraffin. Ein Stopper klemmte, die Werftarbeiter versuchten Minutenlang ihn herauszuschlagen, dann war es vollbracht.

 

Hintersteven der Olympic Cloud
Hintersteven der Olympic Cloud

Oberingenieur Eisenhauer nahm ein Beil und kappte die Stoppertalje. Die „Olympic Cloud“ der größte Nachkriegsneubau der AG „Weser“ setzte sich in Bewegung und glitt ins Wasser. Um das 170m lange Schiff zu stoppen waren sechs Felsbrocken von ca. 20-30 Tonnen an Ketten an den Schiffskörper angebracht worden und im Werfthafen versenkt worden.

Die Olympic Cloud im Werfthafen
Die Olympic Cloud im Werfthafen

Das Schiff kam zum Stehen ehe die Anker polternd zu Wasser gelassen wurden. Die Werftschlepper übernahmen jetzt und schleppten den Täufling an die Ausrüstungs-Pier.

 

Die Olympic Cloud in der Ausrüstung an der Pier.
Die Olympic Cloud in der Ausrüstung an der Pier.

Erprobungsfahrt

 

4.-12. November 1953

Am Mittwoch den 4. November wurde die Olympic Cloud von zwei Schleppern aus dem Werfthafen in die Weser geschleppt. Ziel der Erprobungsfahrt war der Oslofjord in Norwegen. Die Reederei und die Werft hatten sich zu einer längeren Testfahrt entschlossen. Die Ergebnisse und Erfahrungen sollten sogleich in den Bau der fünf weiteren in Auftrag gegebenen Schiffe einfließen.

An der über siebentägigen Probefahrt nahmen 120 Mann von der AG „Weser“ und 30 Personen der Reederei teil. Das Bedienungspersonal war mit 20 Leuten vertreten sowie fremde Firmen mit 30 Personen. Insgesamt waren 200 Mann an Bord.

Die "Olympic Cloud" kurz vor der Probefahrt.
Die "Olympic Cloud" kurz vor der Probefahrt.

Kapitän Hauptmann, der das Kommando auf dem Schiff hatte, sowie die Männer auf der Brücke und im Maschinenraum kriegten in der Meilenfahrt kaum schlaf. Immer wieder wurde der Tanker durch den engen Fjord gejagt. Die Tests umfassten Fahrten in Ballast, voll Beladen, mit halber Kraft, volle Kraft rückwärts sowie Ankermanöver. Während der Tests kam ein Sturm auf und so musste die Erprobung für einen Tag unterbrochen werden. Die Olympic Cloud ankerte in dieser Zeit vor dem Kriegshafen Horten.

Die Erprobungsfahrt wurde mit vollem Erfolg abgeschlossen. Bei voller Fahrt wurde eine Geschwindigkeit von 17,5 Knoten erreicht, die verlangte Geschwindigkeit wurde damit noch übertroffen. Die von der Werft gebaute Dampfturbine wurde mit 799 Meilen in voller fahrt ebenfalls erfolgreich getestet.

Getriebeturbine der "Olympic Cloud"
Getriebeturbine der "Olympic Cloud"

Nachdem alle Tests abgeschlossen waren ging es wieder in Richtung Bremen. Am 12. November lief die Olympic Cloud, nach knapp 2000 zurückgelegten Seemeilen, in den Morgenstunden wieder im Werfthafen ein. Restarbeiten wurden am Ausrüstungspier erledigt und am 21.11.1953 wurde das Schiff an die Reederei Olympic Transportation Co., New York übergeben.

Turbinen-Tanker „Olympic Wind“

Bau-Nr.1271

Stapellauf am 10. Sept. 1953

 

Am Donnerstag lief der zweite 21.850t Turbinentanker, die „Olympic Wind“ für den griechischen Reeder Onassis, vom Helgen. Trotz regnerischem Wetter hatten sich tausende Besucher beim Stapellauf am Helgen 3 eingefunden.


Die Olympic Wind ist bereit zum Stapellauf
Die Olympic Wind ist bereit zum Stapellauf

Der Direktor der AG „Weser“ Herr Schliephake begrüßte die zahlreichen Gäste und dankte dem Reeder für den Schiffsneubauauftrag und wünschte dem Tanker allzeit glückhafte Fahrt und stets einen Fuß Wasser unter dem Kiel.


Die Olympic Wind im Werftbecken
Die Olympic Wind im Werftbecken

Die Taufe des Schiffes vollzog Frau Laura Cokkinis. Das 170m lange und 22,5m breite Schiff glitt erst langsam, dann immer schneller in den Werfthafen.

 Die Ankerketten rasselten ins Wasser.

Eine graue Rauchwolke lag über der Ablaufschiene, verursacht durch das verbrannte Stapellauffett.

Die Ablieferung des Tankers ist zur Jahreswende geplant.

Turbinen-Tanker „Olympic Storm“

Bau-Nr.1272

Stapellauf am 5. Dez. 1953


Die Olympic Storm auf dem Helgen
Die Olympic Storm auf dem Helgen

Der dritte Turbinentanker für den Reeder Aristoteles Onassis wurde am Samstag zu Wasser gelassen.

Auf der Taufkanzel waren anwesend der Direktor der AG „Weser“ Herr Schliephake, der Reeder Onassis sowie die Taufpatin Mrs. Sounders aus New York.


Olympic Storm kurz vorm Stapellauf
Olympic Storm kurz vorm Stapellauf

Sie taufte das Schiff auf den Namen „Olympic Storm“.

Der Schiffsneubau, mit den auffallenden Vorsteven und einem kombinierten Längs- und Querspantensystem nach der Maier-Form, lief glatt vom Helgen.


Vorsteven der Olympic Storm
Vorsteven der Olympic Storm

Die Ankerketten wurden abgeworfen und gruben sich tief in den Grund des Werftbeckens.


Olympic Storm läuft vom Stapel
Olympic Storm läuft vom Stapel

Die Werftschlepper pickten das Schiff an und setzten den Neubau an die Ausrüstungspier.


Schlepper picken die Olympic Storm an
Schlepper picken die Olympic Storm an

Turbinen-Tanker „Olympic Breeze“

Bau-Nr.1275

Stapellauf am 4. Mai 1954

 

 

Am Dienstag fand der vierte Stapellauf der insgesamt sechs in Auftrag gegebenen Onassis-Tanker statt.

Martha Könneker, die Gattin des Vizepräsidenten des Direktoriums der BDL, taufte den Schiffsneubau auf den Namen „Olympic Breeze“.

Direktor Schliephake der AG „Weser“, erinnerte in seiner Rede das vor zwei Jahren der erste Nachkriegsneubau bei der AG „Weser“ zu Wasser gelassen wurde.

Mit der „Olympic Breeze“ sind seiddem insgesamt 200.000 Tonnen Schiffsraum von den Helgen der Werft gelaufen, allein davon 85.000 Tonnen für den Reeder Aristoteles Onassis.

Direktor Schliephake erklärte:

Wir sind stolz auf diese schöne Zahl und werden weiter arbeiten um neue Aufträge zu erhalten“.

Turbinen-Tanker „Olympic Rainbow“

Bau-Nr.1276

Stapellauf am 6. Nov. 1954

 

Am Sonnabend vormittag glitt wieder ein Onassis-Tanker in sein Element.

Es war das fünfte Schiff, aus einer Serie von sechs Turbinentankern für den griechischen Reeder Onassis.

Der Neubau wurde von Mrs. Ann Coutsouvelis, die Gattin eines langjährigen Mitarbeiters von Onassis, auf den Namen „Olympic Rainbow“ getauft.

Direktor Albert Weisser erinnerte in seiner kurzen Ansprache wie bedeutsam dieser Serienauftrag von insgesamt sechs großen Schiffen, für die Werft sei. Ebenfalls sei der Auftrag von entscheidender Bedeutung für den Wiederaufbau der AG „Weser“, nach dem Krieg, gewesen.

Nach Kriegsende ist die „Olympic Rainbow“ insgesamt der zwanzigste Stapellauf auf der Werft.

Der Vertreter der Reederei Dr. Reiter dankte der Taufpatin.

Im „Columbus“ fand am Abent das Festessen zum Stapellauf statt.

Turbinen-Tanker „Olympic Sky“

Bau-Nr.1277

Stapellauf am 2. April 1955


"Olympic Sky" BNR. 1277
"Olympic Sky" BNR. 1277

 

Zum letzten Stapellauf einer Tankerserie von sechs Schiffen, die „Olympic Sky“ für den Reeder Onassis,

waren am Sonnabend eine Vielzahl Schaulustigen sowie geladene Gäste anwesend.

Tina Onassis, die Gattin des Reeders wohnte dem Stapellauf ebenfalls bei.

Dr. Peter Burkard Vorstandsvorsitzende der AG „Weser“ wies darauf hin,das die „Olympic Sky“ das 116. Schiff seid der Währungsreform sei,

daß auf einem Helgen der Werf Ablaufbereit liegt.

Er erinnerte daran, daß das letzte Schiff einer Serie von sechs Neubauten,

von einer Tragfähigkeit von je 21 850t heute zu Wasser gelassen wird.

Es sei einer der größten Aufträge, den die Bremer Werft erhalten hatte und zwar zu einer Zeit, wo die AG „Weser“ im Wiederaufbau nach Kriegsende stand.

Er dankte deshalb dem Reeder herzlich und drückte die Hoffnung aus das es nicht das letzte Schiff unter der Flagge des Reeders Onassis ist, das den Helgen der Werft verläßt.

Frau Waldtraut Thomas, die Taufpatin, vollzog den Taufakt.

Um 10.30 Uhr zerschellte die Sektflasche am Bug des Tankers.

Sekunden später glitt der Neubau in sein Element,die Ankerketten rauschten ins Werftbecken.

Die Schlepper bugsierten das Schiff an den Ausrüstungskai der Werft.

Quellenangabe:

Weser Kurier, Bremer Tageszeitung

Fotos, Slg. / Text J.Suhling

Schiff und Hafen, Turbinen-Tanker Olympic Cloud