MS „Georg Russ“
Bau-Nr.1267
Stapellauf am 8. Juli 1952
Am Dienstag Nachmittag den 8.7.1952 um 15.30 Uhr
lief der zweite Nachkriegsneubau
der AG „Weser“ vom Helgen.
Direktor Albert Weisser von der AG „Weser“
würdigte in seiner Taufrede das Vertrauen
der Reederei Ernst Russ,
das sie in die Werft gesetzt hatten.
Bei der Erteilung der Erlaubnis wieder Schiffe
nach dem Krieg auf der Werft zu bauen,
waren die Anlagen der AG „Weser“ noch
verödet und verwüstet gewesen.
Damals hatten sich etliche Interessenten
an die Werft gewandt,
aber niemand hatte im Ernst gedacht,
das die Werft in so kurzer Zeit wieder Schiffe bauen würde, erklärte Direktor Weisser.
Im August sollte das, in vier Monaten gebaute Schiff abgeliefert werden.
Die Taufpatin Tilly Lorenz-Meyer,
aus der Reederfamilie Ernst Russ, Hamburg,
taufte das Motorfrachtschiff auf
den Namen „Georg Russ“.
Der letzte Stopper des Ablaufschlittens wurde pünktlich vom Helgenmeister Eisenhauer gekappt.
Die Presshebel der Wasserdruckanlage
nahmen ihre Tätigkeit auf.
Aus dem Gebälk des Schlittens erklang ein Knacken
und der Neubau setzte sich langsam in Bewegung.
Ein ruf ertönte:
„Er läuft“.
Während die MS „Georg Russ“ vom Stapel lief erklang das Deutschlandlied, begleitet von den vielen Glückwünschen der Anwesenden.
Die MS „Georg Russ“, ein Frachtschiff mit
ca. 2300 BRT (4350 tdw), war mit
zwei Wumag-Krupp-Dieselmotoren ausgerüstet worden.
Mit den Dieselmotoren war es dem Schiff möglich
eine Geschwindigkeit von ca. 13 Knoten zu erreichen.
Am 30.10.1952 wurde die MS „Georg Russ“
an die Reederei Ernst Russ Übergeben.
Quellenangabe:
Weser Kurier, Bremer Tageszeitung
Text J.Suhling